Gastroskopie (Magenspiegelung)

Was ist das?
Bei der Untersuchung wird ein dünner (9,2 mm Durchmesser), biegsamer Schlauch über den Mund eingeführt und unter Sicht bis in den Dünndarm (Zwölffingerdarm) vorgeschoben. Mittels Videooptik werden die Schleimhaut betrachtet und Fotos gemacht. Bei der Untersuchung wird etwas Luft eingeblasen, um eine bessere Sicht zu bekommen. Es kann vorübergehend zu Blähungen und einem leichten Druckgefühl im Bauch kommen.

Routinemäßig werden Gewebsproben (Biopsien) aus mehreren Abschnitten des Magen-Darmtraktes sowie von auffälligen Arealen (Rötungen, Geschwüren, Schleimhautveränderungen) entnommen und an ein pathologisches Labor geschickt. Dort werden unter dem Mikroskop feingewebliche Untersuchungen durchgeführt (z. B. auch auf Vorhandensein des Bakteriums Helicobacter Pylori). Weiters können auch kleinere Polypen in derselben Sitzung entfernt werden.

Warum soll ich eine Magenspiegelung durchführen lassen?
Häufige Gründe für die Untersuchung:
- Schluckstörungen
- Sodbrennen
- Übelkeit und Erbrechen
- Oberbauchschmerzen
- unklare Bauchschmerzen
- unklarer Gewichtsverlust - Tumorsuche
- zur Diagnose und Therapiekontrolle von Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren
- therapieresistenter Husten (nach Ausschluss einer respiratorischen Erkrankung)
- Schmerzen im Brustbereich
- Mundgeruch bei unauffälligem HNO- oder Zahnarztbefund
- Blutarmut und Krebsvorsorge bei Familien mit Magenkarzinomleiden
- vor einer geplanten Gallenblasenentfernung (Cholezystektomie)
- vor und nach einer Übergewichtsoperation (Magenverkleinerung, Magenbypass etc.)
- vor und nach einer Anti-Refluxoperation (Fundoplicatio)
- Nachsorge bei Magenkarzinom oder Speiseröhrenkarzinom
- schwarz gefärbter Stuhl, Blut im Stuhl bei unauffälliger Coloskopie
- vor Beginn einer blutverdünnenden Dauertherapie
- bei notwendigen therapeutischen Maßnahmen wie Fremdkörperentfernung, Polypenabtragung, Blutstillung

Ist die Untersuchung schmerzhaft?
Vor der Gastroskopie wird der Rachen mit einem Spray lokal betäubt (Xylocain), um den Würgereiz zu reduzieren. Eine Magenspiegelung ist normalerweise nicht schmerzhaft. Selten berichten PatientInnen über ein kleines Zwicken bei der Entnahme der Biopsien. Trotz lokaler Betäubung der Rachenregion kann es ein sehr unangenehme, ca. 5-8 Minuten lange Untersuchung sein. Deshalb entscheiden sich immer mehr PatientInnen für die Sedierung mittels einer „Schlafspritze“. 

Muss ich nüchtern sein?
Vor jeder Gastroskopie ist absolute Nüchternheit unbedingt notwendig – 8 Stunden vor der Untersuchung darf nichts gegessen, 4 Stunden davor nichts getrunken werden. Bei Nichtbeachtung kann dies zu lebensgefährlichen Komplikationen führen, wie unbeabsichtigtes Einatmen von Mageninhalt in die Lunge. Bitte nehmen Sie am Vortag keine Milchprodukte zu sich.

Kann ich meine Medikamente vor der Magenspiegelung einnehmen?
Ja, Sie dürfen Ihre Medikamente bis zu 2 Stunden vor der Untersuchung mit einem Schluck Wasser einnehmen. Diabetiker: Bitte sprechen Sie mit Ihrem behandelndem (Haus-)Arzt die Dosierung Ihrer Medikamente ab. Weiters bitte um Rücksprache, wenn Sie blutverdünnende Medikamente einnehmen,

z. B. ThromboAss, Plavix, Sintrom, Marcoumar, Efient, Brillique, Eliquis, Xarelto, Pradaxa etc.

Wann darf ich nach der Untersuchung wieder essen und trinken?
Nach der Untersuchung sollten Sie etwa 1-2 Stunden nichts essen und trinken. Solange Ihr Rachen noch örtlich betäubt ist, besteht die Gefahr, dass Sie sich z. B. „verschlucken“ oder nicht merken, wenn Speisen/Getränke zu heiß oder zu kalt sind. Wenn Sie keine Rachenanästhesie erhalten haben, dürfen Sie nach 1 Stunde wieder essen und trinken. Wir empfehlen am Tag der Untersuchung auf blähende Nahrungsmittel – insbesondere auch auf kohlensäurehaltige Getränke – zu verzichten.


Darf ich nach der Untersuchung Auto fahren?
Wenn Sie eine Sedierung (Schlafspritze) haben, bedenken Sie bitte, dass Sie nach der Untersuchung nicht selbst mit dem Auto nach Hause fahren dürfen. Es ist unbedingt erforderlich, sich nach der Untersuchung abholen zu lassen. Nach der Propofol-Sedierung muss für mindestens 12 Stunden (bei Midazolam 24 Stunden) auf das Lenken eines Fahrzeugs, das Bedienen von Maschinen sowie auf rechtlich bindende Entscheidungen verzichtet werden. 

 

PatientInnen mit Verdacht auf eine akute respiratorische Erkrankung werden nicht gastroskopiert.

Nicht jeder Patient ist für eine Sedierung in der Ordination geeignet, dies wird im Vorgespräch zur Untersuchung evaluiert.